Daten & Fakten
Objektart: ETW
Standort | Möckern Leipzig |
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Fläche | ca. 49,96 m2 |
Objektbeschreibung
Um das Jahr 900 wurde an beiden Ufern der Parthe eines lawische Siedlung angelegt, wie Grabungen von Herbert Küas im Gebiet des heutigen Matthäikirchhofs bestätigten. Erstmals erwähnt wurde Leipzig 1015, als Thietmar von Merseburg von einer urbs Libzi (Stadt der Linden; sorbischlipa = „Linde“) berichtete (Chronikon VII, 25). Noch heute heißt die Stadt auf Sorbisch und Polnisch Lipsk („Lindenort“). Als Gründungsjahr der Stadt gilt das Jahr 1165, in dem Markgraf Otto der Reiche von Meißen dem Ort an der Kreuzung der Via Regia mit der Via Imperii das Stadtrecht und das Marktrecht erteilte. Mit der Stadtgründung entstanden die beiden großen Kirchbauwerke – die Thomaskirche und dieSt.-Nikolaikirche. Der erste Nachweis der Münzstätte Leipzig ist mit Brakteaten der Umschrift MARCHIO OTTO DE LIPPI oder OTTO MARCHIO DE LIPPZINA des Markgrafen Otto des Reichen erbracht worden. Leipzig lag in der Markgrafschaft Meißen, die 1439 im Kurfürstentum Sachsen aufging. Das Kurfürstentum wurde bereits 1485 durch die beiden Brüder Albrecht den Beherzten und Ernst mit der Leipziger Teilung aufgeteilt. Leipzig gehörte danach zum Herzogtum Sachsen, zu dessen Hauptstadt das bis dahin im Vergleich zu Leipzig oder Meißen unbedeutende Dresden ernannt wurde.
Nach der Verwaltungsreform 1499 lag Leipzig als sogenanntes Kreisamt Leipzig im Leipziger Kreis, neben dem es sieben weitere im Kurfürstentum gab. Infolge der Industrialisierung, aber auch vielfältiger Eingemeindungen der Vororte, stieg am Ende des 19. Jahrhunderts die Bevölkerungszahl rasantan. 1989 leiteten die von der Nikolaikirche ausgehenden Montagsdemonstratio-nen das Ende der DDR mitein. Da Gewalt gegen die staatliche Ordnungsmacht und Zerstörungen von den DDR-Behörden propagandistisch ausgenutzt wurden, fanden die Montagsdemonstrationen in Leipzig unter der Losung „Keine Gewalt“ statt. 1990 wurden Leipzig und der größte Teil des Bezirks Leipzig dem Freistaat Sachsen zugeordnet. Leipzig war seit dem Sitz des Regierungsbezirks Leipzig, der am 1.August 2008 im Direktionsbezirk Leipzig auf gegangen ist und am 1.März 2012 auf gelöst wurde. Am 23.September 2008 erhielt die Stadt den von der Bundesregierung verliehenen Titel „Ort der Vielfalt“. 2016 wurde Leipzig der Ehrentitel „Reformationsstadt Europas“ durch die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa verliehen.
Unverändert ist Leipzig als Messe-, Medien- und Universitätsstadt bekannt, wenn auch die Bedeutung geringer ist als vor dem Zweiten Weltkrieg.